Foto: Pilze in luftiger Höhe. Annamartha/pixelio.de
Alle Jahre wieder pünktlich zum Ende des Sommers und Beginn des Herbstes freuen sich Pilzsammler bundesweit, dass sie bei ihren Streifzügen durch die deutschen Forsten endlich wieder fündig werden und sich nach getaner Arbeit ein leckeres Gericht aus den hierzulande häufigsten Pilzen wie z.B. Steinpilz, Parasol, Rotkappe, Schmerling, Bovist, Flaschenstäubling, Hallimasch, Echter Pfifferling, Edelreizker, Echter Reizker, Maronen- und Hohlfußröhrling zubereiten können.
War Pilze suchen und sammeln vor noch nicht allzu langer Zeit als leicht altmodisch und etwas langweilig verschrien, erlebt die Jagd nach den Sporengewächsen heute geradezu eine Renaissance, besonders jüngere und an Umweltschutz und Nachhaltigkeit interessierte Zeitgenossen haben Pilze suchen als eine fast überall mögliche, günstige und durch den Aufenthalt an der frischen Luft auch gesunde Freizeitaktivität für sich neu entdeckt. Im Gegensatz etwa zum Nachbarland Schweiz, wo die Pilzsuche z.T. von Kanton zu Kanton unterschiedlich gesetzlich gehandhabt wird und streckenweise gänzlich verboten ist, darf man in Deutschland jederzeit in jedem Wald – auch in Privatwäldern - Pilze in haushaltsüblichen Mengen - ca. 1 Kilogramm pro Person und Tag - sammeln, es sei denn, er steht unter Naturschutz.
Die beiden größten Fragen rund um die Pilze waren schon immer und sind nach wie vor die nach den besten Fundstellen und jene nach den essbaren bzw. giftigen Exemplaren. Während es eine Unmenge Literatur und heute auch viele Onlineratgeber zu dem Thema gibt, welche Pilze man unbedenklich verzehren kann und welche man besser stehen lassen sollte, ist die der womöglich ertragreichsten Gebiete naturgemäß oft eine sehr subjektive und verhält sich ähnlich wie beim berühmt-berüchtigten „Jägerlatein“ häufig tendenziell kreativ zu den tatsächlichen Gegebenheiten.
Grundsätzlich lieben Pilze es eher feucht-warm und etwas schattig als zu trocken, wodurch natürlich fast jeder Wald als lohnendes Revier in Betracht kommt. Feuchte bemooste Flächen und Hänge, Baumwurzeln und -stümpfe sind oftmals bevorzugtes Territorium der vielseitigen Naturwunder, die sich eben auch gerne an den nicht besonders leicht zugänglichen Stellen im Wald verstecken. Wer sich gründlich über Pilze, ihren Ursprung und ihre Kulturgeschichte informieren möchte, kann dies z.B. im Pilzmuseum in Reinhardtsgrimma tun, 700 Pilzarten in 3500 naturgetreuen Pilzmodell-Kunstwerken, hunderte Pilzpräparate, 3500 Fotodokumentationen in einem systematischen, fachkundigen Aufbau mit vielen Informationen und Lehranschauungen die Besucher erwarten.
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