![]() |
Kirche in Seiffen, Foto: Wolfgang Colditz |
Die Aufteilung des zu früheren Zeiten wegen seiner harten und langen mitunter als „Sächsisch Sibirien“ verrufenen Gebietes erfolgt in Ost-, Mittel- und Westerzgebirge, landschaftlich dominieren im Westen große miteinander verbundene Wälder, während in der Mitte und weiter östlich Kammhochflächen, Hochmoore und -plateaus sowie viele verwinkelte Täler das Erscheinungsbild bestimmen. Die wichtigsten und größten Flüsse der Region sind Zwota/Svatava, Rolava/Rohlau, Zwickauer und Freiberger Mulde, Rote und Wilde Weßeritz, Müglitz, Gottleuba und Zschopau.
Trotz seiner Jahrhunderte währender Bergbauaktivitäen – erste Silberfunde erfolgten bereits um 1200, erste Erzfunde ab ca.1400 - , die das Gebiet nachhaltig durch schnelle Besiedlung, massive Rodungen, Minenbau, Schächte, Abraumhalden, Kanäle, Steinbrüche und Tagebau prägten und veränderten, hat sich im Erzgebirge doch auch an vielen Stellen eine einzigartige und z.T. weitgehend intakte Natur erhalten können, die in über 60 Landschafts- und Naturschutzgebieten gewissenhaft bewahrt wird. Schön anzusehende natürliche Kleinode wie etwa das Rauschenbachtal bei Arnsfeld mit seinen Feuchtgebieten, Mooren, Hochstaudenfluren, Quellmulden und typischen Nass- sowie mageren Bergwiesen und dem Borstgrasrasen, der 185 Hektar große Grünland- und Waldkomplex Hermannsdorfer Wiesen bei Geyer mit seinen vielen wildwachsenden Orchideenarten oder das höchstgelegenste Moor Sachsens am Pfahlberg nordwestlich vom Kurort Oberwiesenthal mit seinen unzähligen Vogelarten – im Erzgebirge finden Naturliebhaber und Tierkundler viele seltene Spezies in Flora und Fauna. Das Naturschutzzentrum Erzgebirge in Schlettau informiert Besucher gerne und ausführlich über alles diesbezüglich Wissens- und Sehenswerte.
Neben den vielfältigen und sehenswerten natürlichen Attraktionen der Region gibt es dort aber auch kulturell und wirtschaftshistorisch einiges zu entdecken. Das einstige Zentrum des Bergbaus in Mitteleuropa im 16. Jahrhundert besitzt nicht nur zahlreiche Besucherbergwerke und Schauanlagen der Montanindustrie wie z.B. das Bergwerk Dorotheastolln/Himmlisch Heer, der Stolln in Bad Schlema, der Rudolphschacht im Marienberger Ortsteil Lauta und das Schaubergwerks "Herkules-Frisch-Glück" in Waschleithe im Erzgebirgskreis, sondern auch eine reichhaltige Museenlandschaft etwa in den geschichtsträchtigen Städten wie Annaberg, Freiberg, Schwarzenberg, Marienberg oder Sayda.
Einen umfassenden und anhand vieler Exponate gut ersichtlichen Zugang zur Regionalgeschichte des Erzgebirges kann man etwa im Strumpfmuseum in Gelenau, in der Neuen Sächsische Galerie und im Sächsisches Industriemuseum in Chemnitz, im Feuerwehrmuseum Niederwiesa, im Forst- und jagdkundlichen Museum Grillenburg, im Karl-May-Haus in Hohenstein-Ernstthal, im Museum zum Buckelbergwerk Thalheim, im Erzgebirgisches Spielzeugmuseum in Seiffen, im Buchdruckmuseum auf Schloss Wildeck in Zschopau, im Sächsisches Brauereimuseum in Rechenberg-Bienenmühle, im Museum für bergmännische Volkskunst in Schneeberg, im Deutschen Stuhlbaumuseum in Rabenau/Sachsen, im Glashüttenmuseum und im Nussknackermuseum in Neuhausen, im "Museum sächsisch-böhmisches Erzgebirge" im Bergmagazin Marienberg, im Erzgebirgischen Freilichtmuseum, im Deutschen Uhrenmuseum in Glashütte, in der Osterzgebirgsgalerie im Schloss Dippoldiswalde, im Weihnachts- und Spielzeugmuseum - Burg Scharfenstein und im Erzgebirgsmuseum mit Besucherbergwerk "Im Gößner" in Annaberg-Buchholz erlangen.
Wintersportler wiederum schätzen die vielen Wintersportloipen, - skilifte, -rodelbahnen und Abfahrtshänge und Pisten der Region, wie etwa in den Skigebieten Altenberg, Oberwiesenthal, Eibenstock, Carlsfeld, Johanngeorgenstadt, Raschau - Markersbach und Marienberg, andere Aktivsportler wie Wanderer genießen die vielen Wanderwege und Tourenstrecken wie z.B. die Kammtour Erzgebirge - Vogtland, den Bergwanderweg u.a. über Schwarzenberg, den Zschopautalweg, die Tafelberge-Tour, den Großen Ringweg um den gesamten Ort Königswalde und die Strecke auf dem Flöhatalweg zwischen Grünhainichen/Borstendorf und Olbernhausen.
Und Radfahrer wiederum können unter einer Vielzahl an sehenswerten und kombinierbaren Strecken sämtlicher Schwierigkeitsgrade wählen, so z. B. unter den folgenden Touren: „Burgen und Schlösser im Zschopautal“, „Rund um die Koberbachtalsperre“, „Von der Mulde zur Pleisse“, „Annaberger Landring“, „Fichtelbergtour von Cranzahl nach Thermalbad Wiesenbad“, „Frauensteiner Höhen und Täler“ und „Rund um und hinauf zum Auersberg“. Sollte man bei soviel sportlicher Betätigung verständlicherweise hungrig geworden sein, empfiehlt sich die Verköstigung bekannter erzgebirgischer Spezialitäten wie etwa der Holunderbeersuppe mit Grießklößchen, der Schwammesupp (Pilzsuppe), dem Hosnbroten mit Rotkraut un Spackkließ (Hasenbraten mit Rotkraut und Speckklößen) oder dem Olbernhauer Rehbraten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen